Sonntag, 14. Februar 2016

Die ersten Familientage

Leider ist der letzte Blogeintrag schon wieder ein bißchen länger her. Aber irgendwie fehlt gerade die Zeit dafür. Neuer Job, neues Kind, neue Situation :-) Aber heute nehme ich mir mal wieder ein bißchen Zeit.

Über die Geburt habt ihr im letzten Eintrag ja schon allerhand erfahren, heute möchte ich ein paar Worte über die ersten Tage als Papa verlieren. Und die sind spannend. Und wie.

Fangen wir mal mit dem Morgen danach an. Am Morgen nach der Geburt unserer kleinen Tochter. Meine Nacht war eher kurz. Ca. halb vier lag ich im Bett und die Netto-Schlafenszeit dürfte irgendwo bei knapp 2 Stunden gelegen haben. Denn in Gedanken war ich immer noch und schon wieder bei meiner kleinen Familie im Krankenhaus. Da bin ich auch am nächsten Morgen direkt wieder hin - und prompt geblitzt worden.
Da man meiner Frau nahegelegt hat, sich wegen des zurückliegenden Kaiserschnitts noch nicht allzu weit vom Zimmer wegzubewegen war es auch meine Aufgabe die Kleine das erste Mal zu wickeln.
Zwar hab ich das in meiner Ausbildung einige Male gemacht, aber das war 1. über 10 Jahre her und 2. nicht bei meiner eigenen Tochter. Von daher war ich schon ein wenig nervös. Nicht weil ich Angst hatte etwas falsch zu machen, sondern weil ich MEINE Tochter wickeln würde. Und es war toll. Und das Wissen, dass dies ab jetzt, zumindest für die nächsten Monate und Jahre, dazu gehören wird, war auch irgendwie komisch.



Denn so richtig greifbar war die ganze Situation noch nicht für mich, zumal ich immer ins Krankenhaus fahren musste, um meine Frau und meine Tochter zu sehen. Und spätestens am Abend auch wieder alleine nach Hause fahren musste. Zwar hatte ich jetzt eine Tochter, aber unfassbar war es immer noch.

Ein Einsteigerkind

Zumindest in den ersten Tagen im Krankenhaus haben wir das Gefühl gehabt, dass das Kind genau das richtige für uns ist. Klingt jetzt komisch, ist aber so. Sie ist unkompliziert, kein Schreikind, keine besonderen Wehwehchen. Also bis auf Hunger hat unsere Kleine keine größeren Probleme gehabt. Und das ist ja nur legitim. Dazu sag' ich nur:

"Du bist nicht du, wenn du hungrig bist"

Mir gehts da ja nicht anders.

Die erste Untersuchung

Am vierten Tag kam der Kinderarzt ins Krankenhaus und hat direkt die U2 durchgeführt, also die zweite Pflichtuntersuchung. Es war zwar alles in Ordnung, aber ich musste mehr als ein Mal schlucken, als der Kinderarzt unsere Tochter munter durch die Luft gewirbelt hat, um allerhand Reflexe und sonst was zu testen. Ein bißchen Vertrauen in den Kinderarzt kann an dieser Stelle auf jeden Fall nicht schaden.
Gerade am Anfang gibt man sich selbst nämlich die größte Mühe schön vorsichtig zu sein. Und der veranstaltet dann solche Kunststückchen.

Die nächsten Tage waren für mich auch eher anstrengend. Weniger wegen dem Kind, sondern vielmehr wegen dem Mix aus Vollzeit-Job und Familie im Krankenhaus. Zeit zu Hause habe ich kaum verbracht. Von daher habe ich mich tierisch auf den folgenden Donnerstag gefreut, wenn ich meine beiden Mädels nach 7 Tagen endlich mit nach Hause nehmen kann.

Was kann ich als Papa machen, wenn die Familie noch im Krankenhaus ist?

Da gibts einiges. Und zwar nicht mal so sehr die Versorgung des Kindes, denn dazu hat man, wenn man selbst noch arbeiten muss, gar nicht allzu viel Zeit. Aber für die Partnerin kann man viel tun. Dinge mitbringen, die sie braucht. Mit Lebensmitteln versorgen, wenn die Krankenhausküche nicht ausreicht (was bei uns nicht der Fall war, daher großes Lob an die Küche des Krankenhauses). Oder einfach da sein. Denn gerade Frauen mit wenig Erfahrung im Krankenhaus fühlen sich da nicht gerade pudelwohl. Egal, wie gut die Betreuung durch die Pflegekräfte und Ärzte ist. Und dann ist die Unterstützung und Nähe des Partners überhaupt nicht verkehrt.

Ganz wichtig ist auch die Organisation des Besuches. Nach einer Geburt allgemein und einem Kaiserschnitt im Besonderen hat eine frischgebackene Mama in der Regel nicht die Nerven schon zahlreiche Verwandte, Freunde und Bekannte im Krankenzimmer stehen zu haben. Den meisten Besuchern ist das zwar klar, aber es soll ja noch welche geben, die gerne unangekündigt und in großer Stückzahl invasionsartig auftauchen. Hier ist es meiner Meinung nach oberste Pflicht des Mannes die Besucherströme in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir haben schon vor der Geburt im Verwandten- und Freundeskreis Bescheid gesagt, dass sich alle, die meine Frau und meine Tochter im Krankenhaus besuchen möchten, erstmal an mich wenden sollen. Und ich klär dann mit meiner Frau wann und ob es passt. Und das hat perfekt funktioniert. Daher ebenso großes Lob an unsere ganze Familie und unsere Freunde.

Schon mal vom Babyblues gehört? Dazu zählen die Tage nach der Geburt, an denen die frische Mama einfach nur heulen könnte, ohne dass sie genau sagen kann, warum. Hier können die Papas prima unterstützend tätig werden, auch wenn das gar nicht so einfach ist. Denn schließlich gibts für den Babyblues keinen konkreten Grund, also auch im Prinzip keine Patentlösung. Einfach für die Partnerin da sein, wenn sie es möchte. Das hilft :-)

Zusätzlich fällt natürlich noch diverser Papierkram an. Und hier tut ihr eurer Partnerin auch einen riesigen Gefallen, wenn ihr euch darum kümmert. Was da alles auf euch zu kommt, erfahrt ihr in einem der nächsten Blogeinträge. Und natürlich gibt es bald auch erste Live-Berichte von uns Dreien zu Hause. Denn ab dem ersten Tag zu Hause ändert sich 'ne ganze Menge.

Tipp für Papas:
Nutzt die Zeit im Krankenhaus und lasst euch auch von den Krankenschwestern möglichst viel zeigen, wenn es um die Versorgung des Kindes geht. Dies gilt natürlich vor allem für Neu-Papas und solche, die absolut noch keine Erfahrung mit Babys und Kleinkindern haben. Wickeln, Füttern und Co. ist zwar an sich kein Hexenwerk, aber mit Kenntnis kleiner Kniffe und Tricks funktioniert es manchmal deutlich besser. 
Ansonsten, wie schon oben beschrieben, versorgt eure Partnerin mit allem, was sie so braucht. Sie hat eine verdammt anstrengende Zeit hinter sich! Eine Geburt ist zwar ein Kindergeburtstag, aber irgendwie auch wieder nicht - wenn ihr versteht, was ich meine :-) 

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