Freitag, 16. September 2016

Das Wettrüsten beginnt

Es ist so weit. Der Nachwuchs rüstet auf. Und sagt der Abhängigkeit von ihren Eltern zumindest in Teilen den Kampf an. Ziemlich genau 8 Monate nach ihrem ersten Auftritt auf dieser Welt hat unsere Tochter entdeckt, dass und vor allem wie man krabbelt. Hat sie ihren Bewegungsdrang in den letzten Tagen und Wochen noch vor allem durch Rumkugeln (nein, nicht die zum Essen) ausgelegt, ist sie jetzt tatsächlich auf allen Vieren unterwegs.


In meinen Augen ist es so ziemlich der größte und wichtigste Entwicklungsschritt, den sie bisher durchlaufen hat. Klar, selbst sitzen können, Brei essen, sich herumdrehen, etc. – das ist alles wahnsinnig toll. Aber nichts von alledem erweitert ihren bisher arg beschränkten Horizont so sehr, wie das Krabbeln. Und das stellt sie seitdem jeden Tag unter Beweis. Anfangs war es ein zögerliches Krabbeln vom Spielteppich runter hin zum Tisch. Mittlerweile kommt sie alleine aus ihrem Zimmer ins Wohnzimmer gekrabbelt. Gerne werden auch wir, also Mama und Papa, verfolgt. Denn endlich muss sie nicht mehr alleine bleiben, wenn wir mal in die Küche oder einen anderen Raum gehen.



(c) Abenteuer Papa
Großer Entwicklungsschritt mit noch größerer Reichweite


Nicht nur für unsere kleine Maus ändert sich durch diese neue Fähigkeit einiges. Auch für uns besteht akuter Handlungsbedarf. Denn plötzlich scheint unsere Wohnung nicht mehr kindersicher. Klar, wir haben auch vorher keine gefährlichen Gegenstände in ihrer unmittelbaren Nähe gehabt. Doch jetzt müssen wir quasi alles als potentiell gefährlich betrachten.


Dazu gehören vor allem Kabel und die meist dazugehörigen Steckdosen, die ja angeblich eine enorme Anziehungskraft ausüben sollen. Weiterhin sind vom Tisch herabhängende Gegenstände unglaublich interessant. Tischdecken haben wir zwar noch nie gehabt, aber trotzdem kommt es immer mal wieder vor, dass irgendwas vom Tisch runterhängt – aktuell, wenn ich mich in unserer Wohnung so umschaue, sind dies Laptopkabel inklusive daranhängendem Laptop  und verschiedene Kleidungsstücke. Letztere sind nicht per se gefährlich, jedoch besteht die Gefahr, dass sie andere Gegenstände mitreißt. Und nicht alles ist dafür gemacht, auf dem Kopf eines 8 Monate jungen Kleinkindes zu landen.


Was müssen wir ändern?


Zum einen werden wir alle Steckdosen, an die sie auch nur theoretisch heran kommen könnte, mit Sicherungen versehen. Hier kann ich die billigen von DM auf keinen Fall empfehlen. Beim Herausziehen des Steckers kommt die Sicherung gleich mit raus. Das Kind hat also freie Bahn und kann in aller Ruhe diverse Gegenstände und/oder Finger in der Steckdose versenken. Hier also lieber ein paar Mark mehr ausgeben.


Weiterhin werden Kabel von PC, Fernseher und Lampen so verstaut, dass das unsere Tochter, selbst wenn sie daran ziehen sollte, nichts los- oder runterreißen kann. Auch für den Fernseher selbst müssen wir uns wohl noch was überlegen. Noch ist sie zwar zu klein, um diesen zu berühren, aber lange wird es auch nicht mehr dauern.  Denn auch ein relativ kleiner Flachbildfernseher ist nicht dafür gemacht einem Kleinkind auf den Kopf zu fallen.


Auf Tischen, Stühlen und der Couch wird nichts mehr liegen, was sie von unten erreichen kann und unter Umständen herunterziehen kann – zumindest nichts Schweres. Tischdecken haben und hatten wir eh noch nie, so dass wir in diesem Punkt schon mal keine Opfer bringen müssen.


Ganz wichtig ist auch, dass wir zukünftig keine Dinge mehr auf dem Boden stehen lassen, die nicht gut für sie sind – zum Beispiel eine alte Motorradbatterie. Ist mir letzte Tage erst passiert. Hab die Batterie ausgebaut und im Flur auf den Boden gestellt. Am nächsten Morgen bei der Arbeit ist mir dann plötzlich eingefallen, dass sich ja auch der Flur jetzt in Reichweite unseres Minispatzes befindet. Meine Frau hatte aber Gott sei Dank den gleichen Gedankengang wie ich und die Batterie in sicherer Entfernung geparkt.


Reinigungsmittel, die sich im Schrank unter dem Küchenspülbecken befinden, werden verschlossen. Alle anderen Schränke bleiben aber unverschlossen. Stattdessen werden wir die Schränke, die sie selbst erreichen und öffnen kann, mit Sachen bestücken, die in Kinderhänden keine Gefahr darstellen. Ganz beliebt bei Kindern: der Tupperschrank.


100%ige Sicherheit gibt es nicht


Trotz der genannten Punkte bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass man einen Haushalt nicht vollkommen kindersicher gestalten kann. Irgendwas finden die Kleinen immer, was sie eigentlich nicht finden sollten oder was dazu geeignet ist sich zu verletzen. Wir als Eltern haben natürlich trotzdem die Pflicht unseren Nachwuchs weitestgehend vor vermeidbaren Gefahrenquellen zu beschützen. Und meine Frau und ich werden genau das tun.


Denn wenn unsere Tochter aufrüstet, rüsten wir auch auf ;-) Es wird spannend.

Am End'

Wie war das bei euch? Haben eure Kinder eher früher oder später angefangen zu krabbeln? Haben sie überhaupt gekrabbelt oder sind sie direkt angefangen zu laufen? 



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